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Adhrara Die Gefahr der Macht
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Die Gefahr der Macht


Der Prolog

„Atair bitte küsse mich, ich will sicher sein, dass ich nicht träume.
Es ist so schön hier, viel zu schön, um wahr zu sein. Bitte, nimm mich auch ganz fest in deine starken Arme.“
Liebend gern folgte Atair dieser Bitte. Auch er wollte herausfinden ob er in der Realität verweilte.
Demonstrativ und verschmitzt lächelnd, drehte sich Solie zur Seite,
als Atair seine Adhara an sich drückte und innig küsste.
„Sagt mir, wenn ihr fertig seid“, grinste Solie. Liebevoll umarmte Adhara mit ihrer freien Hand das Mädchen und drückte es an sich.

Einige Minuten standen die drei nun engumschlungen in dem großen und wunderschönen Palastpark von Baidua. Glücklich sah Adhara in das Gesicht von Atair. „Haben wir es wirklich geschafft?“, fragte sie mit leuchteten Augen.
„Sind wir jetzt tatsächlich frei?“ Adhara sah sich um. Sie waren
umringt von Dienstboten, welche sich dezent weggedreht hatten,
als sich das Paar küsste. „Ja“, gab sich Adhara selbst die Antwort,
da Atair und Solie den Moment schweigend genossen.

Der strahlend blaue Himmel und der laue Wind, der mit den Blättern der vielen Bäume spielte, wirkte wie ein Traum.
Der Park hatte auf-wendig angelegte Wege, die mindestens eine Kutschenbreite hatten.
Große Kastanien und ähnliche Bäume spendeten Schatten.
Kunstvoll geschnittene Sträucher und kleinere Bäume standen dazwischen.
Skulpturen in allen Größen waren zu bewundern.
Kleine Wasserwege durchzogen den ganzen Park und luden zu einer
gemütlichen Boots-fahrt ein. Spontan fasste Adhara Solie an den
Händen und tanzte mit ihr auf dem breiten Weg im Sonnenschein.
„Solie, mein Kind“, rief sie dabei froh, „lass diesen Traum auf dich
wirken und hoffen wir, dass er nie zu Ende geht.“

Langsam schlenderten die drei weiter und wurden vom Personal begleitet. Die Dienstboten waren von der Herrschaft beauftragt worden, für das Wohl der kleinen Familie zu sorgen und darauf zu achten, dass sie sich in dem Areal nicht verirrten.
Schwäne und Enten kamen herangeschwommen, als sich die drei dem
Ufer näherten. Die Tiere wussten, dass es für sie immer Futter gab.
Eine Dienstbotin zog aus ihrer Tasche einen kleinen Beutel hervor und
entnahm ihm einige Brotstücke. Diese warf sie zu den Enten und Schwänen
ins Wasser und gab den Beutel an Solie weiter. Mit Hingabe fütterte das
Mädchen nun die Tiere und beobachtete dabei, wie sie sich um die Krumen
stritten. Solie blieb fasziniert am Ufer stehen und eine Dienstbotin
blieb bei ihr, während die anderen weiterschlenderten.

Adhara hakte sich glücklich bei Atair ein und versicherte ihm: „In meinem
bisherigen Leben habe ich noch nie etwas Schöneres gesehen.
Hier ist es so herrlich.“
Solie war inzwischen den beiden nachgelaufen und rief: „Mama, Papa,
hier gefällt es mir und ich möchte für immer hierbleiben!
Da will ich bleiben!“ Adhara nahm ihre Tochter in Empfang und fragte
sie grinsend: „Was meinst du, sollen wir am Nachmittag Venice besuchen?
Sie hat zu unserem Glück so viel beigetragen.“
„JA“, war Solies begeisterte Antwort, „mir fehlt Susanna.
Ich möchte ihr so viel erzählen.“

Von weitem sah man, dass jemand vom Gesinde heraneilte, sich verbeugte
und feierlich mitteilte: „Werte Gäste, der Mittagstisch
wäre für Euch gedeckt. Die Herrschaft lässt sich entschuldigen
und bittet Euch, das Mahl allein einzunehmen. Bitte, wenn Ihr mir
folgen wollt, so geleite ich Euch zu Tisch.“ Wenig später betraten
sie einen kleinen liebevoll eingerichteten Raum. Auf blumigen Stofftapeten
hingen aufwendig genähte Gobelinbilder, welche den Frühling darstellten.
Durch die geöffneten Fenster drang der frische Wiesenduft herein,
welcher sich mit dem Duft der Speisen vereinte.
Während die drei von den ausreichend vorhandenen Speisen naschten,
unterhielten sie sich über die schönen Eindrücke, welche sie im Park
erleben durften. Als der ohnehin nicht sehr große Hunger gestillt war,
wollten sie Venice aufsuchen. Diese bewohnte derzeit mit ihrer Tochter
Susanna in einem anderen Trakt des Palastes ein großes Zimmer.
An ihrem neuen Haus, welches ihr als Belohnung von der Herrschaft
versprochen wurde, wurde noch gebaut.

Bevor die drei jedoch satt und zufrieden den Raum verlassen konnten,
betrat ein Diener der Herrschaft diesen. Er verbeugte sich huldvoll und
sagte: „Ich bin beauftragt, Frau Adhara von Yvain und ihre
Tochter Solfina zur Herrschaft zu geleiten.“ Verwundert wechselten
Adhara und Atair einen Blick, bevor Adhara mit Solie an der Hand dem
Boten folgte. Obwohl es Atair sehr seltsam vorkam, dass er nicht dabei
sein durfte, dachte er nicht weiter darüber nach.
Während die beiden Frauen hinter dem Boten herliefen, schlenderte Atair
mit einigen Bediensteten durch die Gänge des Schlosses.
Er betrachtete die schmucken Gemälde, welche zahlreich an den
Wänden hingen. Er entdeckte dabei die Portraits der bereits
verstorbenen Herrschaft und der zurzeit regierenden.
Neugierig las er von jedem einzelnen den darunter vermerkten
Namen halblaut vor. Als er „Katharina von Baidua“
gelesen hatte, trat erschrocken ein Bediensteter an ihn heran
und raunte ihm leise zu: „Psst, werter Atair von Schedar, diesen Namen
darf man nicht laut aussprechen. Nur Herrscherin oder Herrin sind erlaubt.“

~ * ~

Zur gleichen Zeit eilten Adhara und Solie hinter dem Boten her, welcher sie
in einen Trakt des Schlosses führte, den sie noch nicht kannten.
Vor einer prunkvoll verzierten Tür, vor der zwei Wachen standen,
hielten sie an und der Bote deutete ihnen, zu warten. Unbemerkt
konzentrierte sich Adhara auf die Personen in dem Zimmer. Sie spürte ganz
deutlich Baiduas Aura und die von einigen Dienstboten.
Da sie aber wusste, dass sie die Aura der Herrscherin nicht fühlen konnte,
da diese ebenfalls von Gianmurun abstammte
(Band 1-Das Frühstück mit der Herrscherin),
nahm sie an, dass sie anwesend war. Nachdem der Bote geklopft hatte,
betrat er den Raum. „Euer Hoheit, Frau Adhara von Yvain und ihre Tochter
Solfina von Yvain!“, kündigte er die beiden laut an und winkte sie heran.
Nun wurde Adhara ein wenig unruhig, denn der Bote benutzte die Anrede
nur für einen Teil der Herrschaft. Zaghaft betrat sie nun mit Solie den
großen Raum und blickte in das strahlende Gesicht von Baidua.
„Adhara, die schönste aller Frauen und Solfina die bezaubernde Schönheit“,
begrüßte er die beiden mit überschwänglicher Freundlichkeit, „Ihr seid
ohne Zweifel eine Bereicherung für ganz Baidua. Darf ich Euch
etwas anbieten?“ Er deutete dabei auf ein kleines Wägelchen, welches
mit allerlei verschiedenen Flaschen vollbeladen war. Adhara wusste genau,
was der Herrscher mit seinen Komplimenten vorhatte, dazu brauchte sie
auch ihre besondere Gabe nicht. Der Herrscher überhäufte die beiden mit
Lobeshymnen in jeder Tonart und je länger diese anhielten,
desto unruhiger wurde Adhara. Nur Solie schien die Schmeicheleien zu
genießen, sie himmelte Baidua regelrecht an und dachte verträumt:
„Wäre das schön, die neue Herrin zu sein.“ Wie sollte sie das auch
erkennen, wo sie gerade mit ihren ersten Hormonen zu kämpfen hatte.
Aber sie war erst vierzehn Jahre alt und noch ein junges
unerfahrenes Kind – viel zu jung für Baiduas Vorhaben.

Nachdem Adhara von den zahlreichen Fruchtsäften gekostet und sich dabei
viel Zeit genommen hatte, sprach nun der Herrscher freundlich
und bestimmt: „Ihr beiden Hübschen werdet mich jetzt
in mein Schlafgemach begleiten.
“ Adhara machte gute Miene zum bösen Spiel.
Sie verbeugte sich tief vor dem Herrscher und sagte:
„Es ist uns eine große Ehre, die Auserwählten zu sein, doch mein Herrscher,
ich gehöre schon einem anderen Mann. Zusätzlich mache ich mir Sorgen um
das Leben meiner Tochter. Sie ist noch sehr jung und unerfahren
in solchen Dingen. Wenn sie Euch nun enttäuscht, dann...“
„Aber nein, wo denkt Ihr denn hin“, antworte Baidua lüstern, „das sind doch
nur Gerüchte.“ Er zog die beiden bereits mit seinen Blicken aus,
bevor er beiläufig erwähnte: „Ich könnte Euch von Eurer Bindung
leicht befreien, dann hättet Ihr keinerlei Verpflichtung mehr.“
Adhara durchzuckte der nächste Schock und es lief ihr kalt den Rücken
hinunter. „Das wird nicht nötig sein, Euer Hoheit“, beeilte sie sich
zu sagen, „wenn Ihr es wünscht, so bin ich Eure Maid.“ Baidua nickte
wohlwollend, denn er hatte keine andere Antwort erwartet. Solie hat diese
kleine Erpressung nicht wahrgenommen, welche beinahe ihren Wahlvater
das Leben gekostet hätte. „Solfina, meine zuckersüße Maid“, wandte
sich Baidua an Solie, „heute ist es an der Zeit, dir etwas Neues
beizubringen. Du wirst dich immer an deinen Herrscher von
Baidua erinnern, denn er macht dich zur Prinzessin.“

Verzweiflung machte sich in Adhara breit, denn sie wusste nur zu gut,
was seine Worte bedeuteten. „Heuchler“, dachte sie, „das kann er auch
nur der jungen Solie einreden. Er ist so hinterlistig und berechnend.
Ich bin seinem Plan, mit mir ins Bett zu gehen, schon einmal
entwischt (Band 1 Das Frühstück mit der Herrscherin).
Jetzt versucht er es mit uns beiden und ich kann ihm nicht entkommen,
weil er genau weiß, dass ich Solie niemals allein lasse.
Ich will auf keinen Fall mit ihm ins Bett und der Gedanke,
dass er mit Solie...“ Das konnte und wollte sie sich nicht vorstellen.
Adharas Gedanken kreisten und kamen zu keiner Lösung.
„Wie kann ich es nur hinaus-zögern, ohne dass ich Baidua erzürne?
Oh, Himmel, hilf mir! Was kann ich nur tun?“
Baidua riss ungeduldig die prunkvollen Doppelflügeltüren auf,
so dass die beiden Wachen sofort strammstanden und mit ihren Lanzen
einmal kurz auf den Boden schlugen. Während des Herrschers Kopf mit
Testosteron gefüllt und auch Solie die Aufregung anzusehen war,
durchzuckte Adhara erneut ein furchtbarer Gedanke.
„Wir müssen über den Gang gehen! Was ist, wenn wir von der Herrscherin
gesehen oder gar im Bett erwischt werden... dann bin ich tot!“ Sie huschten
über den Gang und Adhara blickte sich verstohlen um.
„Wenn es Atair erfahren sollte, will er mich sicher nicht mehr haben.
Ich hoffe, er kommt nicht dahinter, denn ohne ihn und seine Liebe kann
und will ich nicht leben. Warum fällt mir nicht ein, wie ich mit Solie aus
dieser kniffligen Lage entkommen könnte?“
„Kommt, kommt, Ihr Lieben“, trieb Baidua die beiden zur Eile an,
„wir sind gleich am Ziel.“ Der Herrscher konnte es kaum erwarten,
dass sich die beiden entblätterten. „Ich weiß nicht, vor wem ich mich
mehr fürchte, vor dem Erreichen des Schlafgemachs oder dass uns
die Herrin sieht. Wenn es schon geschehen muss, dann geht es
hoffentlich schnell vorbei.“ Adhara betrachtete Solie, welche mit
Hingabe hinter Baidua herlief. „Ihr Gesicht wird immer röter, sie ist
erregt“, dachte sie. „Ich bin mir aber nicht sicher, ob sie weiß,
was auf sie zukommt. Dass ihr erstes Mal ausgerechnet mit dem
lüsternen Herrscher geschehen soll, das schmerzt mich am meisten.“

~ * ~

Atair hatte mittlerweile seine Besichtigung beendet und blickte
neugierig jeden Gang entlang, den er passierte. Ein mulmiges Gefühl
überkam ihn. „Seltsam“, dachte er, als er seine beiden Mädels
nirgends sehen konnte, „was haben die denn solange zu besprechen?“

~ * ~

Baidua kam seinem Ziel immer näher. Mit Schwung öffnete er die Tür
zu seinem Schlafgemach und trat zur Seite. „Bitte, meine schönsten
aller Frauen, tretet ein in mein bescheidenes Gemach“,
winkte er Adhara und Solie hinein und stolzierte hinterher.
Die beiden Wächter, welche ihnen gefolgt waren, blieben vor der Tür
stehen und Baidua verschloss diese schnell.
„Bescheiden hat er gesagt“, dachte sich Adhara und schüttelte den Kopf,
„noch nie habe ich solch einen Raum gesehen.“
Sie beobachtete, wie Solie fasziniert die prunkvoll gestalteten
Decken-fresken betrachtete. Mit dem vergoldeten Stuck,
welcher feine Muster aufwies, hatten sich die Künstler wahrlich
übertroffen. Solie kam aus dem Staunen nicht heraus
und meinte überwältigt. „Hier würde es mir auch gefallen.“
Adhara sagte nichts darauf, sondern sah sich in dem Gemach weiter um.
Es fiel ihr sofort auf, dass in diesem Raum nur der Herrscher schlief.
Die schweren Vorhänge von den großen, fast raumhohen Fenstern waren
mit einer dicken Kordel zur Seite gebunden. Mit Freude erblickte sie in
dem taghellen Raum einige Diener, die anwesend waren. „Ah, die haben uns
jetzt gesehen“, frohlockte sie in Gedanken sofort, „vielleicht lässt Baidua
jetzt seinen Plan fallen.“
Doch Baidua flüsterte einem Diener etwas zu, klatschte danach in die
Hände und die Bediensteten verließen das Zimmer. Adharas Enttäuschung
war unbeschreiblich. Sie bedachte Baidua, welcher mit dem Rücken zu ihnen
bei einem zierlichen Beistelltischchen aus dunklem Holz stand, mit ein paar
bitterbösen Blicken. „Kommt her, Ihr lieblichen Geschöpfe“,
forderte er die beiden auf. Solie war verzückt und begeistert, als sie in
den kunstvoll geschliffenen Glasschalen Süßigkeiten in allen Variationen
zu sehen bekam. Die Sonnenstrahlen, welche sich in den Schalen brachen,
zauberten bunte Muster in die unmittelbare Umgebung. Auf einem weiteren
Tischchen waren Getränke hergerichtet, welche aber nicht nur aus
harmlosen Säften bestanden. „Aber, aber, meine hübsche Solfina,
du brauchst nicht so schüchtern zu sein“, säuselte der Herrscher,
als sich Solie etwas zierte.
Er umfasste das zierliche Mädchen von hinten an den Hüften und presste
sich an seinen Rücken. „Ihr beide könnt Euch nehmen, so viel ihr wollt.“
Nur kurz zuckte Solie zusammen, so dass Baidua zuckersüß meinte:
„Du brauchst dich doch vor deinem Herrscher nicht zu fürchten,
ich tu dir nichts.“ „Ha ha“, dachte sich Adhara wütend, „ich könnte
ihn erwürgen! Das macht er absichtlich, da er genau weiß, dass ich nichts
dagegen tun kann. Solie zerfließt ja förmlich in seinen Armen.
Ich könnte vor Wut zerspringen, aber das hilft Solie gar nicht.“
Jedem der im Zimmer Anwesenden wurde aus einem anderem Grund heiß.
In Adhara kochte der Zorn, während Solie von dem festen Körperkontakt
ihres Herrschers noch röter geworden war.
„Meine Zunge ist schon ganz trocken“,
bemerkte nun Baidua und trat auf das Getränketischchen zu. „Ein Gläschen
zu Trinken wird uns allen drei gut tun!“ Er schenkte von seinem besten
Wein drei Gläser voll und Adhara deutete Solie, dass sie ihn nicht
annehmen sollte. Doch das Mädchen getraute sich nicht, abzulehnen und
nahm einen vorsichtigen Schluck davon. Baidua trank seinen Wein in einem
Zug aus und stellte das Glas ab. Bei ihm schien der Alkohol sofort zu
wirken, denn sogleich nahm er den beiden Frauen die Gläser ab, stellte
sie hastig beiseite und nahm beide überschwänglich bei den Händen.
Er führte die zwei zu seinem Himmelbett, so dass Adharas Herz wie wild
zu schlagen begann. Baidua schlug die Decke zurück und setzte sich
erwartungsvoll auf den Bettrand. „Alles ist für Euch zwei bereit“,
sprach er und belegte die beiden mit seinem lüsternen Blick.
„Müssen wir uns jetzt ausziehen, mein Herrscher?“, fragte Solie naiv
und Adhara spürte ihr Herz bis zum Hals klopfen. Sie sah sich der
Tatsache gegenüber, dass sich keine Option offenbaren würde, außer
es geschehe ein Wunder. Aber an solche glaubte Adhara nicht.
„Natürlich, liebliche Solfina“, grinste Baidua voller Vorfreude,
„jetzt ist es soweit. Adhara, mein Sonnenschein! Auch für Euch wird
es Zeit, Eure Kleider abzulegen.“ „Wozu soll das gut ein?“,
dachte sich Adhara grimmig, „er hat mich doch schon die ganze Zeit
mit seinem Blick entblößt. Am liebsten würde ich weglaufen.
Aber dann müsste ich Solie ihrem Schicksal überlassen und außerdem,
wohin sollte ich denn fliehen?“ Solie hatte inzwischen zögerlich
begonnen, die Knöpfe ihrer Bluse zu öffnen,
wobei ihr Baidua amüsiert zusah. Die Schüchternheit des Mädchens
spornte seine Lust noch mehr an. Adhara zierte sich ebenfalls,
um Zeit zu gewinnen, dieses ließ jedoch der Herrscher
bei ihr nicht gelten. „Bei Euch geht das doch schon ein wenig schneller,
liebste Adhara“, forderte er sofort.

~ * ~

Je länger Atair auf seine beiden Mädels wartete, desto schlimmer
wurde sein mulmiges Gefühl. Er lief nervös die Gänge entlang und fragte
Bedienstete, welche ihm begegneten: „Bitte, habt Ihr meine Frau und
Tochter gesehen?“ Aber alle zuckten nur mit den Schultern und
schüttelten verneinend ihre Köpfe. Atair hetzte nun durch weitere
Gänge und hielt bei einem großen Fenster an, welches den Blick
in einen Teil des Gartens freigab. Er traute seinen Augen nicht,
als er an einem Brunnen Katharina, die Herrscherin, mit einigen
Zofen und Dienerinnen sitzen sah. Mit bösen Ahnungen stürmte er
im Garten auf die Herrin zu. „Werter Atair“, begrüßte diese ihn
amüsiert, „Retter meiner Söhne, Ihr wirkt so gehetzt. Vielleicht
solltet Ihr einen ruhigen Nachmittag mit mir am Brunnen verbringen.“
„Euer Hoheit“, keuchte Atair nach Atem ringend, „wie gerne würde
ich dieses Angebot annehmen, doch ich bin auf der Suche nach meiner
Adhara und Solie. Vor einiger Zeit wurden sie zur Herrschaft gerufen
und da dachte ich, dass auch Euer Hoheit dabei sein würde.“
Das milde Lächeln verschwand augenblicklich von dem
Antlitz der Herrscherin.
„LEIBWACHE ZU MIR!“,.....

~ * ~

Hier endet die Leseprobe
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