Ein ohrenbetäubendes Grollen und Zischen drang durch die Stille, das schnell näher kam. Ein rundlich aussehendes Gebilde raste auf den Wald zu und zog einen langen Schweif aus Feuer und Rauch hinter sich her. Panisch kreischend flogen die Vögel hoch, als die Kugel aus Stahl die ersten Baumwipfeln streifte. Mit brachialer Gewalt und hoher Geschwindigkeit zog sie eine breite Schneise durch den dichten Wald. Das Geäst wurde wie bei einer Explosion durch die Luft geschleudert und das Krachen der Bäume war weithin zu hören. Das Flugobjekt verlor schnell an Höhe und hinterliess in dem dichten Wald eine breite Spur der Verwüstung. Der Boden bebte, als das Gebilde einen langen tiefen Graben schlug und nach einigen hundert Metern rauchend zum Stillstand kam. Brandgeruch breitete sich aus und die zusammen geschobenen Holzteile drohten durch die Reibung Feuer zu fangen. Als die ersten kleinen Flammen sichtbar wurden, strömte aus dem Flugobjekt weisser schwerer Nebel.
Er senkte sich auf die nähere Umgebung und entzog ihr den Sauerstoff. Wenige Augenblicke später waren die aufkeimenden Flammen erstickt und es herrschte unheimliche Stille. Der laue Wind schaffte es nicht schnell genug, den weißen Rauch zu vertreiben, der mittlerweile das runde Ding eingehüllt hatte. Langsam öffnete sich die Kugel und der Rauch zog in das Innere. Hustend krochen eine junge Frau mit langem dunklen Haar und ein kleines blondes Mädchen aus der öffnung. Sie stolperten aus dem weißen Nebel heraus und versuchten am Boden kniend, Sauerstoff in ihre Lungen zu bekommen. Nachdem die beiden sich halbwegs erholt hatten, blickte sich die junge Frau verwirrt um. Wo bin ich hier? Diese Gegend kenne ich nicht, ihr Blick wanderte durch die breite Schneise zum Himmel hinauf.
Ich sehe die Valentina Roja vor mir. Waren wir nicht weit draußen im All und
erreichten unser Ziel? Warum bin ich nun hier? Diese Gegend kenne ich nicht, ihr Blick wanderte
durch die breite Schneise zum Himmel hinauf. Ich sehe die
Valentina Roja vor mir. Waren wir nicht weit draußen im All und
erreichten unser Ziel? Warum bin ich nun hier?
Das kleine Mädchen rief nach seiner Mama und die junge Frau
blickte zu ihm hin:
Meint sie mich? Kann das sein? Sie ist mir
vertraut und doch fremd. Ich erinnere mich nicht... liegt es an der
harten Landung oder an meinen höllischen Kopfschmerzen?
Mittlerweile war das Mädchen bei der Frau angekommen und
umklammerte deren Bein. Fest presste es sich daran, begann zu
weinen und rief unentwegt nach seiner Mama.
Das arme Kind, es wirkt so klein und hilflos, ich muss ihm
irgendwie helfen,
behutsam berührte sie den Kopf des Müdchens
und blickte dabei zu ihm hinunter. Langsam beruhigte sich die
Kleine und sah dankbar in das Gesicht der jungen Frau. Sie ließ das
Bein los, zeigte auf die Häfte der jungen Frau und fragte: "Hast du
ein Aua Aua?"
"Mein Kopf tut weh, aber..." mit Entsetzen bemerkte sie nun das
Blut und der Schmerz machte sich bemerkbar. "Oh nein" , dachte sie
erschrocken, "ich bin verletzt, wieso hab ich das nicht bemerkt?"
Sie presste nun ihre Hand auf die Wunde und schloss ihre Augen.
"Was ist jetzt wieder? Es drängen sich schon wieder Bilder in mein
Bewusstsein. Ich sehe das stahlblau lackierte Frachtraumschiff,
das sich von der schwarzen Umgebung des Weltalls abhebt. Es hat
eine gewisse Eleganz...und... und...verflixt,
ich glaub ich träume. Es muss ein Traum sein, sonst könnte ich mich doch erinnern, oder...?"
Langsam öffnete sie ihre Augen und stellte mit Entsetzen fest: "Es ist kein Traum.
Ich muss meine Wunde versorgen, sonst verliere
ich mein Bewusstsein und sterbe. Dann ist auch die Kleine
verloren. Vielleicht finde ich in dem runden Ding etwas..."
Noch immer die Hand auf die Wunde gepresst, eilte sie zurück zu dem Stahlgebilde.
Mittlerweile hatte sich der weiße Nebel auf den Boden gesenkt und sie gelangte ungehindert hinein. Alsbald drang heftiges Fluchen
und Wehklagen aus dem Flugobjekt. Neugierig kletterte das kleine Mädchen hinein und fragte: "Tut es weh?"
Die Frau nickte nur stumm. Ihre Augen tränten von den permanenten Kopfschmerzen
und dem quälenden Ziehen der Hüftwunde.
Im Beisein des Kindes verkniff sie es sich, weitere Kraftausdrücke laut auszusprechen. "Komm Mädchen", sagte sie leise, "setzen wir uns kurz hin und ruhen uns aus." "Ich bin aber nicht müde", erklärte die Kleine sofort, kletterte aber auf einen Sitz. "Bleib trotzdem in meiner Nähe", flüsterte die Frau schwach. Sie schloss ihre Augen und eine vertraute Stimme drang im Traum auf sie ein: "Wir erreichen die ersten Zielkoordinaten in zwanzig Minuten, die Plätze einnehmen, alles sichern." das war der erste Navigator... jetzt ist die Stimme wieder weg und ich sehe meine Freunde, die Crew. Sie stehen an den Fenstern oder Monitoren und bewundern die Aussicht. In der Ferne sieht man bereits das bunte Glähen des riesigen Nebels einer Supernova. Als Gianer wei� man, dass sich dort die wertvollen Ressourcen befinden, die unser Heimatplanet braucht... meine Heimat, wie heißt sie noch schnell
...? Gia.. Gia.. ach ja, Gianmarun. Das dringend benötigte Erz lagert auf dem Frachter, die... die... ich kann mich an den Namen
nicht erinnern."
Die junge Frau erwachte und umfasste mit den H?auml;nden ihren Kopf.
"Diese verdammten Kopfschmerzen", entfuhr ihr leise und ihr Blick
fiel auf das Mädchen, das in dem Sitz friedlich schlief. Der Anblick
entlockte der Frau ein liebliches Lächeln: "Das kleine Ding, das
nicht müde war. Wie süß sie ist", bemerkte sie halblaut und wurde im nächsten Moment nachdenklich. "Wie heißt das Mädchen?
Wieso saßen wir beide in diesem Ding? Der Traum...was hatte ich gerade geträumt?"
Ende der Leseprobe Prolog
Hardcover/Gebunden
Papier weiss mit Bildern von Susanne Wipf
Bonus Geschichten
476 Seiten
Taschenbuch
ab mitte
November 2017
ohne Bilder und Bonustexten
ca. 356 Seiten.